005. Der einsame Georg

Der einsame Georg

Wie jedem Tag stand Georg im Garten und langweilte sich.
»Jeden verbringe ich hier draußen und niemand leistet mir Gesellschaft. Das ist so ungerecht.«, beschwerte er sich oft.
»Niemand beachtet mich.«
In diesem Moment kam Emil der Schmetterling des Weges geflogen und ließ sich auf einem Ast nieder.
»Warum hast du denn so schlechte Laune?«, fragte er.
Und schon klagte Georg sein Leid.
Emil musste grinsen.
»Aber das stimmt doch gar nicht. Alle Menschen freuen sich über einen so schönen Obstbaum, wie du es bist. Im Frühling blühst du in schönen Farben und die Herzen frohlocken. Im Sommer spendest du kühlen Schatten. Wenn der Herbst kommt, lockst du die Kinder mit süßen Früchten. Und wenn schließlich der Winter und Weihnachten vor der Tür stehen, wirst du mit bunten Kugeln und Lichtern geschmückt.«
So hatte es Georg noch nie betrachtet. Sofort besserte sich seine Laune und er konnte sich wieder über sein Leben freuen.
»Ich wusste gar nicht, dass ich so beliebt bin.«

(c) 2009, Marco Wittler

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