Papa ist kaputt
Lena wartete gespannt an der Haustür. Ständig warf sie einen Blick auf die Uhr und dann wieder auf die Straße. Irgendwann war es dann so weit.
»Juhuu, Papa ist da.«
Papa hatte Feierabend. Müde kam er herein. Seine Tasche warf er achtlos unter die Garderobe und ließ sich dann im Wohnzimmer in seinen Sessel fallen.
Lena wollte ihm hinterher stürmen, da wurde sie von Mama aufgehalten.
»Lass ihn lieber in Ruhe. Papa ist kaputt.«
Lena war verwirrt. Kaputt? Sie sah sich Papa genau an, konnte aber nichts entdecken.
»Ich hab eine Idee.«, flüsterte sie Mama zu und flitzte dann in ihr Zimmer.
Ein paar Sekunden kam sie zurück und ging mit einem Klebestift ins Wohnzimmer.
»Papa, wo bist du denn kaputt? Ich will dich wieder heile machen.«
Zuerst verstand Papa seine kleine Tochter nicht. Doch dann musste er grinsen.
»Ich hab dich lieb, Mäuschen.«, sagte er.
»Ich hab dich auch lieb, Papa.«
Und dann kuschelte sich Lena mit auf den großen Sessel.
(c) 2010, Marco Wittler
Hallo,
Eine unglaublich süße Geschichte.
Die Thematik kommt mir so bekannt vor, habe es aber noch nie aus der Sicht der Kinder gesehen.
Liebe Grüße
Roland
Wir Erwachsenen sagen so oft seltsame Dinge, ohne nachzudenken. Metaphern nennen wir das. Doch Kinder nehmen alles wörtlich. Schöne Geschichte. 🙂
Liebe Grüße, Claudia
Und wenn man als Erwachsener mal mit dem Kopf eines Kindes über solche Sprüche nachdenkt, kommen da witzige Geschichten bei raus. 🙂