Schon wieder keine Post
Melanie sah in den Briefkasten und war enttäuscht.
»Schon wieder keine Post. Wozu hab ich denn eine Brieffreundin, wenn sie mir nie schreibt.«
Sie ging hinauf in ihr Zimmer, schmollte und blätterte dabei durch das kleine Holzkästchen, in dem sie alle bisher erhaltenen Briefe aufbewahrte.
Früher hatte das alles viel einfacher funktioniert. Sie und Ella schrieben sich jede Woche. Doch das hatte mittlerweile nachgelassen.
»Ist wieder kein Brief angekommen?«, fragte Mama, als sie zur Tür herein sah.
»Nein.«, antwortete Melanie.
»Ich schreib doch so gern mit jemandem. Aber so macht es einfach keinen Spaß.«
Am nächsten Tag lief Melanie nach der Schule als erstes zum Briefkasten. Der Postbote hatte einen Umschlag eingeworfen, auf dem ihr Name stand. Ein Absender fehlte allerdings.
»Wer hat mir denn geschrieben?«
Sie riss den Brief auf und las ihn. Ganz unten drunter stand, die Antwort nach der sie suchte.
›Liebe Grüße, deine Mama.‹
Melanie seufzte.
»Ach, Mama. Du bist die Beste.«
(c) 2010, Marco Wittler
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