Bärenpranken
Ein lautes Grollen war aus dem Wald zu hören, das nichts Gutes zu versprechen schien. Wenige Augenblicke später brauch ein riesiger Bär aus dem Unterholz. E rannte quer über den Parkplatz und ließ die vor Panik schreienden Menschen in alle Richtungen fliehen.
Der Bär bahnte sich einen Weg zwischen den eng stehenden Fahrzeugen und hielt dabei auf ein Gebäude zu.
»Schnell die Tür zu. Ich will nicht von ihm gefressen werden.« Die Besitzerin des Nagelstudios lief zuerst auf die Tür zu, doch dann machte sie kehrt und suchte unter einem der Behandlungstische Schutz. Sie hielt sich die Hände vor ihr Gesicht und erwartete das Unvermeidliche.
Der Bär betrat das Geschäft. Er ließ sich auf einem der Sessel nieder. Die Besitzerin des Ladens konnte ihn hören, ihn riechen. Das Tier schlug mit seinen schweren Pranken auf die Tischplatte. »Ich hätte heute gern mal einen rosa Nagellack. Kann das sofort gemacht werden oder brauche ich dazu einen Termin? Ich habe heute Abend ein Date.«
(c) 2023, Marco Wittler
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