1144. Der kleine Geist sucht Freunde

Der kleine Geist sucht Freunde

Vor einer Weile war der kleine Geist von seiner Burgruine in ein Hotelappartement in der Stadt gezogen. Mal war er allein, mal trieben sich nervige Menschen hier herum, die er aber schnell mit seinen Geisterfähigkeiten vergraulen konnte. Eigentlich war es ein schönes Leben hier. Nur eines fehlte ihm: ein Freund. Nur wo sollte er einen solchen finden? Geister gab es nicht gerade viele in der Stadt und man traf sie auch nicht auf der Straße.
Der kleine Geist schwebte am Fenster vorbei. Fast wäre ihm dabei ein Licht entgangen, die ununterbrochen flackerte.
»Das kommt vom alten Leuchtturm am Hafen.« Der Geist griff schnell zu Papier und Stift, begann sich alles zu notieren. Kein Zweifel. Morsezeichen.
Gibt es denn keine Geister in dieser Stadt? Ich bin so einsam. Melde dich bei mir.
Der kleine Geist stürmte zum Lichtschalter, gab begeistert Antwort. Keine halbe Stunde später trafen sie sich über den Dächern der Stadt. Endlich Freunde.

(c) 2023, Marco Wittler

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