Die kleine Hexe und der Tod
Die kleine Hexe saß in ihrem großen, Polstersessel und hatte eine Zeitung auf dem Schoß liegen. Sie sah sie sich verstohlen um. Niemand war hier und niemand sah durch die Fenster herein. Also setzte sie ihre dicke Brille auf und wollte sich gerade an den ersten Artikel machen, als es an der Tür klopfte.
Die kleine Hexe seufzte, versteckte schnell die Brille, stand auf und öffnete. Vor ihr stand eine große Person, die in eine lange, schwarze Kutte gehüllt war. Ein Gesicht war unter der Kapuze nicht zu erkennen. Trotzdem wusste sie auch ohne Brille sofort, mit wem sie es zu tun hatte. Es war der Tod.
»Was willst du schon wieder hier? Ich habe dir schon ein paar Mal gesagt, dass du mich nicht so erschrecken sollst.«
Der Tod ließ den Kopf hängen, wusste nicht genau, was er antworten sollte.
»Du hast wieder deine Sense verlegt und willst dir meine ausborgen, richtig?«
Er nickte erleichtert.
»Das ist jetzt aber das letzte Mal. Ich brauche sie noch zum Räsenmähen.«
(c) 2021, Marco Wittler
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