Die Meerhexe macht sich schick
Die Meerhexe schwamm vor dem Spiegel auf und ab und schüttelte immer wieder den Kopf. Sie war mit dem, was sie sah, absolut unzufrieden. So konnte sie unmöglich vor die tür gehen. Sie musste dringend etwas unternehmen.
Sie machte sich auf die Suche, sah in jeden Schrank und jedes Regal. Aber ihr kleines, geheimes Hilfsmittel war offensichtlich schon länger aufgebraucht. »Jetzt muss ich wohl doch nach draußen.«
Die Meerhexe wartete auf die Nacht und machte sich auf den Weg. Eine Stunde später kroch sie an Land. Mit einem kleinen Zauber spaltete sie ihre Flosse und verwandelte sie in Beine.
Sie suchte sich den nächsten Baum, ritzte ihn mit einem Messer an und fing das goldgelbe, klebrige Harz in einem Glas auf. Eine Hand voll schmierte sie auf ihren Kopf und zog an ihren Haaren, dass sie in alle Richtungen abstanden.
»Endlich sehe ich wieder wie eine kleine, verrückte Meerhexe aus. Jetzt kann ich mich wieder unter die anderen Leute wagen.«
(c) 2022, Marco Wittler
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