Gustav hat schon wieder Hunger
Der dicke, rote Hofkater Gustav saß seit Stunden in der großen Scheune mitten im Stroh. In der ganzen Zeit hatte er sich nicht bewegt. Es war, als wäre er zu einer Säule oder einem Denkmal erstarrt. Doch wer ihn kannte, wusste genau, was hier vor sich ging.
»Hab ich dich endlich.« Gustav stürzte sich auf die kleine Maus, die ihm zu nahe gekommen war. Er packte sie am Schwanz und wollte sie sich gerade genüsslich ins Maul stecken, als er ein Räuspern hinter sich hörte.
»Leg das Kind ab und mach dabei keine hektischen Bewegungen.«
Gustav drehte sich langsam herum und sah sich einer Armee Mäuse gegenüber, die mit spitzen Strohhalmen bewaffnet war. Sofort legte er seine Beute ab und warf seinen dicken Hintern herum.
»Pöh. Ihr alten Spielverderber. Wie könnt ihr es wagen, einen unbewaffneten Gegner mit Strohhalmen zu umzingeln. Das ist unfair.«
Gustav fuhr kurz seine scharfen Krallen aus, bevor er schnell das Weite suchte.
(c) 2022, Marco Wittler
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