058. Weiberfastnacht

Weiberfastnacht

Timo ging es nicht gut. Mit Schrecken dachte er an den heutigen Schultag.
»Ich will heute nicht in die Schule. Die Mädchen werden uns Jungs heute so richtig fertig machen.«
Papa war verwirrt und sah Mama fragend an.
»Schau mal auf den Kalender, Schatz.«, sagte Mama.
»Dein Sohn will uns sagen, dass heute Weiberfastnacht ist und er Angst hat, dass ihm die Mädchen die Schnürsenkel durchschneiden oder sie ihm das Gesicht schminken.«
Papa musste grinsen.
»Weißt du was? Ich habe das eine glänzende Idee, mit der ich damals schon jedes Jahr diesen schrecklichen Tag unbeschadet überlebt habe.«
Dann zog er Timo zu sich heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Eine Stunde später ging die Schule los. Die Mädchen stürmten fröhlich ins das große Gebäude, gefolgt von den Jungs, die alles andere als gut gelaunt waren.
Timo war der einzige, der mit einem breiten Grinsen seine Schulklasse betrat. Er hatte sich kurzerhand als Mädchen verkleidet und wurde deswegen den ganzen Tag über nicht geärgert.

(c) 2010, Marco Wittler

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