Die Piraten sind los
Es waren finstere Gestalten, die an diesen Tagen ihr Unwesen in den Straßen der Stadt trieben. Auf ihren Köpfen saßen Hüte, die von der Zeit verfleddert worden waren. In karierten Hemden steckten ihre Leiber und schwarze Augenklappen hingen ihnen im Gesicht. Dazu kamen ungepflegte Bärte, die seit Tagen nicht mehr rasiert worden waren. Diesen schaurigen Spießgesellen wollte niemand freiwillig begegnen.
Sie waren Piraten von der allerschlimmsten Art. In der einen Hand hielten sie ihr scharfes Schwert, in der anderen einen Beutel, der noch mit Schätzen gefüllt werden wollte.
Und nun gingen sie geradewegs auf eines der Häuser zu. Sie durchschritten den Garten und drückten mit dem schmutzigen Daumen auf die Klingel.
Zitternd öffnete eine Frau die Tür und wagte es kaum, den Piraten ins Gesicht zu blicken.
»Süßes oder Saures.«, riefen die Piraten in einem lauten Chor.
»Nun nehmt schon.«, lachte die Frau und sah sich nun die schönen Karnevalskostüme der Kinder richtig an.
(c) 2010, Marco Wittler
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