1052. Der Erdbeerbär

Der Erdbeerbär

Emil hatte es sich in seiner Schneehöhle gemütlich gemacht. Die kalten Wintermonate verbrachte man am besten mehrere Meter unter dem Eis, bis es wieder wärmer wurde.
Er öffnete den Kühlschrank und blickte auf mehrere Schalen mit Erdbeeren. »Mh, lecker. Die lasse ich mir jetzt schmecken.«
Emil griff nach den leckeren Naschereien. Der große Eisbär wollte sich gerade in seinem Sessel niederlassen, da rutschte er auf dem glatten Boden aus. Die Erdbeeren flogen in alle Richtungen davon und plumpsten auf das weiße Fell.
»Na toll. Jetzt sehe ich selbst wie eine Erdbeere aus.«
In diesem Moment tauchte das Gesicht eines Menschen am Höhleneingang auf. In der Hand hielt er ein Gewehr. Als er Emil sah, schüttelte er den Kopf. »Wieder kein Eisbär, Karl. Der hier ist rot. Wir müssen für unsere Trophäe wohl woanders suchen.« Er verschwand.
Emil atmete auf. »Da haben die Erdbeeren den Menschen wohl das Leben gerettet. Ich fresse nur ungern Jäger zum Frühstück.«

(c) 2023, Marco Wittler

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