Das kleine Zauberbuch
»Lasst mich in Ruhe.«
Emilys Gesicht war rot angelaufen. Wie hatten ihr Mama und Papa nur verbieten können, ihre Freunde zu treffen? Nur wegen diesem blöden Feiertag.
»Ich hasse Feiertage. Ich hasse alles daran. Ich hasse Familienbesuch.«
Emily stürmte in ihr Zimmer und knallte die Tür zu.
Kurz darauf klopfte es. »Ich will jetzt niemanden sehen.« Die Tür öffnete sich trotzdem.
Opa, der sich am Ärger nicht beteiligt hatte, kam herein. »Ich kann dich gut verstehen. Ich wollte früher auch in jeder freien Minute meine Freunde treffen. Heute ist das auch noch so. Aber mein bester Freund durfte nicht allein raus. Deswegen bin ich jetzt bei euch. Ich habe dir aber ein Zauberbuch mitgebracht, dass dich zum Lächeln bringen wird.« Er legte es auf das Bett und ging.
Emily schüttelte den Kopf. Niemand würde sie zum Lächeln bringen. Trotzdem schlug sie das Buch auf. Auf der ersten Seite stand »Wir haben dich lieb.« Mehr nicht. Emily sah sich verstohlen um und begann zu lächeln.
(c) 2023, Marco Wittler
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