1129. Seifenblasen

Seifenblasen

Ein kleiner Geist schwebte gemächlich über ein weites Meer dahin. Mal blickte er in die eine, mal in die andere Richtung. Ab und zu ließ er seine Hand durch das Wasser gleiten und nickte zufrieden.
»Es ist an der Zeit. Ich muss mich langsam um euch kümmern.«
Ein zweiter Geist gesellte sich zu ihm, hielt aber respektvollen Abstand. »Was machst du hier? Es schaut wichtig aus, aber ich habe keine Vorstellung davon, was deine Aufgabe ist.«
Der geschäftige Geist legte einen Finger auf seine Lippen. »Wir dürfen hier nur flüstern, sonst werden sie noch wach.« Er zeigte auf die vielen Wassertropfen, aus denen das Meer bestand. »Jeder von ihnen ist ein schlafender Geist, um den ich mich kümmere und sorge. Meine Aufgabe ist es, ihnen schöne Träume zu bescheren und die schlechten zu vertreiben.«
Der Geist griff in eine Tasche und holte daraus ein Fläschchen hervor. Er blies hunderte, tausende Seifenblasen, die sich langsam über dem Meer verteilten und in ihm versanken.«

(c) 2023, Marco Wittler

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