1139. Der kleine Geist versteckt sich

Der kleine Geist versteckt sich

Der kleine Geist blickte aus dem Fenster seines neu bezogenen Hotelappartements. Hier oben war es super gemütlich, ruhig und man hatte eine grandiose Aussicht.
»Wenn ich das schon vorher gewusst hätte, wäre ich nicht mehrere Jahrhunderte in einer alten Ruine geblieben, in der es immer feucht und zugig ist.«
Er legte seine Hände auf die Heizung und genoss die aufsteigende Wärme.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Jemand vom Zimmerservice trat ein und brachte frische Bettwäsche herein.
»Verdammt! Ich darf mich nicht erwischen lassen. Ich wohne doch heimlich hier.«
Der kleine Geist sah sich verzweifelt um. Kein Versteck weit und breit zu finden. Schnell schwebte er zur Gardinenstange hoch, hielt sich daran fest und erstarrte. »Das muss reichen.«
Der Zimmerservice kam ins Zimmer und runzelte die Stirn. »Die Gardine hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Völlig zerknittert. Die muss ich Morgen austauschen.«
Kurz darauf war der kleine Geist wieder allein.

(c) 2023, Marco Wittler

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