1148. Der kleine Geist sieht ein Funkeln

Der kleine Geist sieht ein Funkeln

Der kleine Geist blickte am Abend aus dem Fenster seines geräumigen Hotelappartements. Dunkle Wolken hingen bedrohlich am Himmel. Würde es bald ein kräftiges Unwetter geben?
»Wie gut, dass ich hier im Trockenen bin. Ein kräftiger Regen würde mein Bettlaken so sehr durchnässen, dass ich wieder eine Extratour im Trockner fahren müsste.« Er erinnerte sich noch gut an das letzte Mal. Die ständigen Umdrehungen hatten ihn ganz schön schwindelig werden lassen.
Plötzlich öffnete der Himmel seine Schleusen, doch statt dicker Tropfen fielen weiße Flocken lautlos und sanft zur Erde herab. Durch die Lichter der Stadt funkelten sie in allen Farben des Regenbogens.
»Hui, es schneit.« Der kleine Geist war begeistert. Sofort durchdrang er das Fenster und tanzte mit den Schneeflocken um die Wette. Dabei begann er selbst im Licht der Laternen zu funkeln. So konnte er sich stundenlang vergnügen, ohne von neugierigen Augen entdeckt zu werden.

(c) 2023, Marco Wittler

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