1150. Der kleine Geist kühlt ab

Der kleine Geist kühlt ab

Der kleine Geist lag wie erschlagen auf dem großen Bett seines noch viel größeren Hotelappartements, dass er seit ein paar Monaten heimlich bewohnte.
Mittlerweile war es Sommer geworden und die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel herunter. Keine einzige Wolke hatte genug Mitleid, um der Welt etwas Schatten zu spenden.
»Das ist mir alles viel zu heiß. Ich halte das nicht mehr lange aus. Am liebsten würde ich mein Laken ausziehen, um mich abzukühlen, aber dann würde ich mich einfach nur in Nichts auflösen. Wenn ich mich doch nur unter einen reißenden Wasserfall stellen könnte. Das wäre einfach nur perfekt.«
Plötzlich hatte der kleine Geist eine Idee. Er schwebte ins Bad, hängte den Duschschlauch aus dem Fenster und drehte das Ventil auf. Sofort stürzte das Wasser in die Tiefe.
»Das ist nur ein kleiner Wasserfall, reicht aber völlig aus.« Grinsend schwebte der Geist nach draußen und genoss die Abkühlung.«

(c) 2023, Marco Wittler

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