145. Das Tränchen

Das Tränchen

Ganz heimlich kam sie hervor. Ein kleines Tränchen  bildete sich in Maries Augenwinkel. Immer größer wurde sie durch die Trauer und den Schmerz, den das kleine Mädchen gerade erlitten hatte.
Marie war mit dem neuen Laufrad auf den Gehweg gestürmt und schon nach wenigen Metern gestürzt. Und gleich kam da dieses Tränchen aus dem Auge.
Marie schniefte laut und wollte gerade laut weinen, als sie von zwei warmen, starken Armen umschlossen und hoch gehoben wurde.
»Ist doch alles nicht so schlimm. Das hört gleich wieder auf.«
Mama wischte mit ihrem Finger das Tränchen fort und drückte ihre kleine Tochter an sich.
Und schon wurde der Schmerz etwas leichter.
»Ich hab dich lieb, Mama.«, schluchzte Marie leise und schluckte das Weinen einfach herunter.

(c) 2010, Marco Wittler

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