186. Der kleine Grashalm

Der kleine Grashalm

Der kleine Grashalm war traurig. Er war am Rande einer großen Weide aus dem Boden gewachsen. Den ganzen Tag stand er im Schatten eines großen Baums. Direkt neben ihm verlief ein staubiger Weg von einem Horizont zum anderen.
»Ach, könnte ich doch auch auf der anderen Seite des Zauns in der Sonne leben. Jeden Tag muss ich Angst haben, dass mich jemand zertritt oder überfährt. Außerdem kann ich im Schatten nicht richtig wachsen.«
In diesem Moment näherte sich eine Kuhherde dem Zaun und fras die großen Gräser der Weide auf.
»Puh, was bin ich froh, nur ein kleiner Halm im Schatten am Wegesrand zu sein. Hier lebt es sich doch viel schöner.«

(c) 2014, Marco Wittler

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