331. Ein letzter Gruß

Ein letzter Gruß

Mama sah auf den Kalender. Der Frühling hatte endlich begonnen. Ein zweiter Blick nach draußen verriet ihr, dass es sonnig und warm geworden war.
„Endlich kann ich die Wäsche draußen zum Trocknen aufhängen.“
Also spannte sie eine lange Leine zwischen zwei Bäumen und hängte ihre Bettlaken darüber.
Zur gleichen Zeit saß der Winter kichernd hinter dem Gartenzaun und wartete nur darauf, dass Mama wieder verschwand.
Kurz darauf schlich sich der Winter in den Garten, blies die Wäsche von der Leine und lies innerhalb von wenigen Minuten eine dicke Schneedecke vom Himmel fallen. Dann versteckte er sich lachend wieder hinter dem Zaun und beobachtete Mama, wie sie mit dem nächsten Wäschekorb nach draußen kam.
„Oh je.“, stöhnte sie überrascht. „Wo kommt denn der Schnee her? Wie soll ich denn darin meine weißen Bettlaken finden?“

(c) 2018, Marco Wittler

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