497. In meiner gemütlichen Höhle

In meiner gemütlichen Höhle

Es war Abend geworden. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont. Die Dunkelheit legte sich wie eine dicke, undurchdringliche Decke über das letzte Licht. Die Zeit war gekommen, auf Futtersuche zu machen.
In einer kleinen Höhle erwachten unzählige Fledermäuse, die kopfüber an der Decke hingen. Ihr lautes Gähnen hallte laut durch den Raum, bevor sie sich auf den Weg nach draußen machen.
»Ich habe heute echt keine Lust, durch die Nacht zu fliegen.«, sagte sich eine der Fledermäuse. »Ich habe es hier so gemütlich. Warum sollte ich dann aufhören hier zu hängen?«
Sie gähnte noch einmal, schloss die Augen und wollte gerade wieder einschlafen, als sich über ihr ein Wassertropfen von der Decke löste, der ihr direkt ins Gesicht platschte.
»Verdammt, was soll das?« Schon traf sie ein zweiter Tropfen. »Ist ja schon gut. Ich habe es verstanden.«
Die Fledermaus seufzte und flog den anderen hinterher.

(c) 2021, Marco Wittler


Bild: Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

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