Die zwei Krieger
Auf dem Schlachtfeld standen sich zwei Krieger gegenüber. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet, hatten Schwerter, Äxte und Morgensterne bei sich. Sie starrten sich böse an. Keiner verzog auch nur eine Miene.
Wie auf ein unhörbares Kommando begannen sie zu brüllen und rannten aufeinander zu. In wenigen Sekunden würde es zum Kampf kommen, den nur einer überleben konnte.
Meter um Meter kamen sie sich näher. Als sie nur noch eine Armlänge voneinander entfernt waren, blieben sie abrupt stehen und starrten auf den Boden zwischen sich.
»Oh, schau mal, wie schön.«, schwärmte der eine. »Eine Rose. Wie wunderbar.«
Der zweite Krieger stimmte ihm voll und ganz zu. »So eine schöne Rose habe ich noch nie gesehen. Nicht auszudenken, wir hätten sie im Kampf zertreten.«
Dann setzten sie sich zusammen hin und bewunderten die gelbe Blüte. Die Schlacht war vergessen.«
(c) 2021, Marco Wittler
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