Flaschenpostbote Knut braucht Ruhe
Flaschenpostbote Knut hatte Feierabend, konnte sich darüber aber nicht freuen. Immer wenn er sich in der Stadt unter dem Meer zum Entspannen auf seine Bank setzte, wurde er von anderen Meermenschen angesprochen. Jeder wollte ihm die Post für den nächsten Tag in die Hand drücken.
Knut seufzte immer wieder und suchte sich einen neuen Platz. Aber auch dort fand er keine Ruhe. Als es ihm zu bunt wurde, verließ er die Stadt und suchte sich eine einsame Höhle, in der ihn niemand finden sollte. Er schwamm ein paar Meter hinein und ließ sich auf dem unerwartet weichen Boden nieder.
»Irgendwas stimmt hier nicht.«
Plötzlich ertönte eine laute Stimme, die von allen Seiten zu kommen schien. »Beim Neptun! Sofort raus aus meinem Maul!«
Knut erschrak, schwamm schnell ins Freie und sah zurück. Er hatte tatsächlich das Maul eines großen Wals mit einer Höhle verwechselt.
»Nirgendwo hat man seine Ruhe.«, sagte der Meeressäuger und suchte sich einen neuen Ruheplatz.
(c) 2021, Marco Wittler
Bild: Nik Karlov auf Pixabay
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