665. Waschtag

Waschtag

An einem wunderschönen, sonnigen Tag, der keine Wolke am Himmel sehen ließ, öffnete sich am Haus die Kellertür. Heraus kam ein Mann, der einen großen Korb vor sich her trug. Es war nämlich Waschtag.
Nach und nach nahm er die einzelnen Kleidungsstücke heraus und hängte sie über die lange Wäscheleine, die quer durch den ganzen Garten gespannt war.
»Endlich frei.«, freuten sich die Hemden, Hosen und Shirts. »Endlich sind wir der nassen Hölle der Waschmaschine entkommen.«
Sie hatten schon befürchtet, in diesem dunklen Loch für den Rest ihres Lebens bleiben zu müssen. Doch nun gab es endlich wieder Hoffnung.
»Ihr glaubt, dass ihr frei seid?«, kam da eine Stimme auf einem Beutel, der die lachenden Gesichter der Wäsche gefrieren ließ. Sekunden später holte der Mann Wäscheklammern hervor und klemmte damit die Kleidung fest.
»Au!«, ertönten sofort laute Schmerzensschreie. Die Klammern hatten sich ordentlich festgebissen.

(c) 2021, Marco Wittler


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