906. Wellenbrecher

Wellenbrecher

Es war zwar ein sonniger und warmer Tag am Meer, trotzdem gab es einen ständigen Wind, der zur Küste wehte. In einiger Entfernung vor dem Strand stand seit langer Zeit ein großer Leuchtturm. Sein Licht, das den Schiffen den sicheren Weg in den nahen Hafen zeigte, wurde um diese Zeit nicht gebraucht. Trotzdem hatte der alte Leuchtturmwärter keine Zeit, sich ins Bett zu legen und in angenehme Träume hinab zu gleiten. Er stand seit Sonnenaufgang vor der Tür seines Turms und brüllte dem Meer immer wieder entgegen.
»Solang es mich gibt, werdet ihr es nicht bis zur Küste schaffen.«
Immer wieder schwang der Leuchtturmwärter einen großen, schweren Hammer, mit dem er auf die Wellen einschlug, die es wagten, sich dem Leuchtturm und dem Strand zu nähern.
»Niemals werdet ihr es schaffen, meine Badegäste zu ertränken. Ich werde sie beschützen.«
Schon allein diese unglaubliche Tätigkeit lockte viele Touristen an diesen Ort. Sie alle wollten ihn sehen: Den Wellenbrecher.

(c) 2022, Marco Wittler

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