Der todesmutige Schwertschlucker
Till war nervös. Der Schweiß lief ihm in Strömen an der Stirn und den Wangen herab. Immer wieder gerieten ihm einzelne Tropfen in die Augen, die vor Schmerz gerötet waren. Er hatte Angst, rang mit sich, ob er sein Vorhaben überhaupt durchziehen oder abbrechen sollte. Die Blicke der Umstehenden schienen die Show von ihm zu verlangen.
Till schluckte schwer. Er hob das Schwert an, legte den Kopf in den Nacken und ließ die Klinge langsam in seinem Mund verschwinden.
»Boah, wie langweilig. Du bist der schlechteste Schwertschlucker, den ich je gesehen hatte.« Tills Schwester gähnte laut. »Und jetzt will ich auch ein Weingummischwert haben, sonst petze ich bei Mama, das du den Süßkram nicht mit mir teilst.«
(c) 2022, Marco Wittler
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