1138. Der kleine Geist zieht um

Der kleine Geist zieht um

Der kleine Geist hatte es satt. Nicht nur, dass es in seiner Natur lag, in der Nacht wach zu sein und am Tag zu schlafen, er wurde in seinem Heim auch ständig gestört. Immer wieder tauchten Menschen auf, machten Fotos von seinem alten Gemäuer und weckten ihn aus seinen Träumen.
»Immer diese Touristen.«, sagte der kleine Geist mit einem Kopfschütteln. »Ich suche mir einen ruhigeren Schlafplatz, weit weg von diesem Trubel. Aber wo mag ich so etwas finden?«
Dem kleinen Geist fiel ein, dass sich Vögel ihre Nester weit oben in den Baumkronen bauten, um vor ungebetenen Gästen geschützt zu sein. Er musste also auch hoch hinaus.
»Ich ziehe in die oberste Etage eines Hotels.«
Der kleine Geist schwebte zur nahen Stadt und fand schnell das, wonach er suchte. Begeistert flog er auf die Drehtür zu und wurde von ihr sofort wieder nach draußen geschleudert.
»Immer diese Touristen.«, sagte der Portier mit einem Kopfschütteln und half dem Geist wieder auf die Beine.

(c) 2023, Marco Wittler

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