Postkarten
Paul saß auf der Hotelterrasse und hatte einen großen Stapel Postkarten vor sich liegen. Er wollte es Mama gleich tun, die immer im Urlaub Postkarten an alle Freunde und Verwandte schrieb.
Die erste Karte war nach zehn Minuten fertig. Als Paul über die restlichen zwanzig Stück nachdachte, seufzte er laut.
»Ich hätte nicht gedacht, dass da so viel Arbeit ist. Das macht mir gar keinen Spaß.«
Doch dann hatte er einen Einfall und grinste von einem Ohr zum anderen. Nur fünf Minuten später übergab er Mama alle seine Postkarten. Er war fertig.
Neugierig sah Mama nach, was ihr Sohn geschrieben hatte und staunte. Auf jeer Karten stand ein ›Hallo‹, darunter jede Menge leere Zeilen und am Ende eine kurze Anweisung:
›Bitte füll dir deine Karte selbst aus. Ich bin gerade im Urlaub und habe nicht genug Zeit, mir selbst einen Text an dich einfallen zu lassen. Liebe Grüße, dein Paul.‹
Wirklich eine grandiose Lösung.
(c) 2018, Marco Wittler
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