299. Mondfinsternis

Mondfinsternis

Die Nacht war herein gebrochen, der Mond schon aufgegangen. Seine große, runde Scheibe stand in voller Pracht am Himmel. Es war Vollmond. Doch plötzlich fehlte ein kleines Stück von ihm. Dann immer mehr und mehr, bis er völlig verdeckt war und nur noch als ein dunkler Schatten über der Erde hing.
Die kleine Anni hatte sich alles genau angesehen. Zuerst dachte sie, jemand würde den Mond aufessen. Aber dann hatte sie das Gedanken, er wäre einfach nur schmutzig geworden.
»Schäm dich!«, rief sie dem Mond zu. »Auch du musst dir abends das Gesicht waschen.«
Sie holte einen feuchten Waschlappen und warf ihn nach oben. Der Mond fing ihn auf, wischte sich gründlich damit ab und kam wieder zum Vorschein.
»Gut so.«, war Anni zufrieden. »Denk das nächste Mal bitte selbst daran.Du bist schließlich alt genug.«

(c) 2018, Marco Wittler

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