420. Bratapfelduft

Bratapfelduft

Aus der Küche verbreitete sich ein weihnachtlich himmlischer Duft im ganzen Haus. Papa saß vor dem Ofen und wartete gespannt darauf, dass sein Nachttisch fertig wurde.
»Wann bist du denn fertig?«, riefen seine Kinder aus dem Wohnzimmer. »Wir können es kaum noch abwarten.«
Er schaltete den Heizvorgang ab und holte das Backblech heraus. Papa nahm setzte die fertigen Bratäpfel vorsichtig auf Dessertteller und brachte sie an den Esstisch.
»Jetzt bin ich fertig. Ihr könnt sie endlich essen.«
Mama ließ sich das kein zweites Mal sagen und zerteilte ihren Apfel. Sohn Max tat es ihr gleich. Nur Papas Tochter Lena rührte den Apfel nicht an.
»Mäuschen, was ist los?«, fragte Papa. »Magst du den Bratapfel etwa nicht? Du hast dich doch so darauf gefreut.«
Lena schüttelte grinsend den Kopf, grinste und sog den Duft in sich auf.
»Ich kann ich einfach nicht essen. Der Apfel riecht so lecker, dass ich ihn nicht anrühren mag. Sein Duft würde sonst sofort verschwunden sein.«

(c) 2020, Marco Wittler

Bild von Christian Dorn auf Pixabay

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