427. Ran an die Geschenke

Ran an die Geschenke

Es war Heiligabend. Die Familie wartete gespannt im Flur. Wie in jedem Jahr würde das Christkind ein kleines, helles Glöckchen ertönen lassen, wenn es mit den Geschenken fertig war und sich aus dem Staub machte.
Klingeling!
Es war so weit. Mama öffnete die Tür des Wohnzimmers. Andächtig betraten die Kinder den Raum und waren, wie in jedem Jahr, überwältigt vom Glanz des Weihnachtsbaums, der vor dem großen Buchregal stand und hell leuchtete.

Unter der Tanne langen mehrere Geschenke, die in buntem Papier eingehüllt worden waren.
Die Augen der Kinder begannen zu strahlen. Gleich würden sie erfahren, welche Geschenke sie dieses Mal bekommen hatten.
Doch dann flitzte ein grauer Schatten an ihnen vorbei und sprang zwischen die Pakete, die nun von scharfen Krallen zerfetzt wurden.
»Kater Plusch! Hör auf mit dem Blödsinn!«, rief Mama entsetzt und holte den Kater unter dem Baum hervor.
Plusch war enttäuscht. Sonst gehörten ihm doch auch alle Pappkartons im Haus.

(c) 2020, Marco Wittler

Bild: OpenClipart-Vectors auf Pixabay

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