496. Papas Traum

Papas Traum

Papa wachte auf. Während er noch schlaftrunken aus dem Fenster sah und die aufgehende Sonne betrachtete, fiel ihm plötzlich ein, dass er zu dieser Jahreszeit schon im Dunkeln hätte aufstehen müssen.
»Hier stimmt etwas nicht. Es ist schon viel zu spät, aber ich habe den Wecker nicht gehört. Ich muss wohl noch schlafen und träumen.«
Trotz des Traums stand er auf, verließ das Haus und fuhr zur Arbeit. Gut gelaunt schnappte er sich einen Kaffee in der Kantine, schlurfte an seinen Schreibtisch und legte seine Füße darauf ab. Die verwunderten Blicke seiner Kollegen nahm er nicht wahr.
»So müsste jeder Arbeitstag sein, dann hätte ich viel mehr Spaß an meinem Job.«
In diesem Moment kam sein Chef herein. »Verdammt, was soll das? Warum sitzen sie hier im Schlafanzug?«
Papa grinste. »Weil das ein Traum ist. Ganz einfach.«
Das Gesicht des Chefs lief rot an. »Sie träumen nicht. Sie sind in der Arbeit.«
Papa erschrak. Dann hatte er im Bett wohl nur den Wecker überhört.

(c) 2021, Marco Wittler

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