570. Papa liest vor

Papa liest vor

»Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.«
Papa klappte das Buch zusammen, stellte es ins Regal zurück und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn.
»Schlaf gut. Ich wünsche dir schöne Träume.«
Mia verschränkte die Arme auf der Brust. »Kannst du nicht noch ein wenig bei mir bleiben und noch eine Geschichte vorlesen?«
Papa schüttelte den Kopf. »Du weißt doch, dass ich gleich noch rüber in mein Büro muss. Ich muss noch die Aufnahmen für meinen Vortrag aufzeichnen.«
Er schaltete das Licht aus, verließ das Kinderzimmer und schloss die Tür hinter sich. Papa ging ins Büro, fuhr den Computer hoch und begann ein paar Minuten später, einen Text vorzulesen.
Seite um Seite sprach er, bis er nach einer Stunde fertig war, sich müde streckte und mit dem Stuhl umdrehte. Erst da bemerkte er Mia, die still und leise neben ihm auf dem Boden saß.
»Was machst du denn hier?«, fragte Papa erstaunt.
»Ich höre die einfach so gerne vorlesen.«, antwortete Mia begeistert.

(c) 2021, Marco Wittler

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