767. Der kleine Geist ist verliebt

Der kleine Geist ist verliebt

Zur Mitternacht wurde der kleine in seinem Versteck auf dem Dachboden der alten Burgruine wach. Es wurde Zeit, ein wenig zu spuken.
Er schwebte durch das alte Gemäuer nach draußen und entschied sich, ein wenig Schabernack über die nahe Stadt zu bringen.
Er flog die einsame Landstraße entlang, als ihm schon von Weitem ein grünliches Schimmern auffiel. Gab es dort etwa schon einen Geist? Neugierig wurde er schneller und traf alsbald auf den anderen.
»Dein Licht ist so herrlich. Es leuchtet so kräftig.«, schwärmte der kleine Geist. Ihm wurde gleich ganz warm ums Herz. Schon wollte er dem anderen ein Blümchen am Straßenrand pflücken, als dieser unvermittelt verschwand. Das grüne Licht war fort. Stattdessen machte es einem knalligen Rot Platz.
»Ach, verdammt!«, war der kleine Geist verärgert. »Ich brauche jetzt endlich eine Brille. Ich habe schon wieder eine Ampel mit einem Geist verwechselt.«

(c) 2022, Marco Wittler


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