859. Die Meerhexe und die dreiste Diebin

Die Meerhexe und die dreiste Diebin

Die Meerhexe wurde jäh aus dem Schlaf gerissen. Sie hatte ein Geräusch in ihrem strömungsschiefen Haus gehört. War etwa jemand eingebrochen und stahl ihre wichtigsten Zauberbücher? Sie musste schnell aufstehen und den Dieb vertreiben.
Die Meerhexe schlich vom Schlafzimmer in den unbeleuchteten Flur und sah sich plötzlich einem anderen Gesicht gegenüber. Da stand tatsächlich eine andere Meerhexe.
Sofort zog die Meerhexe ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihre Gegnerin. »Nimm das, du verdammte Diebin, dass du es niemals wieder wagst, in mein Haus einzubrechen.«
Den Zauberstab entfuhr ein Blitz, der der anderen entgegen jagte, vom Wandspiegel reflektiert wurde und die Meerhexe an der Nase traf. »Autsch!« Ihr wurde klar, was gerade geschehen war. »Warum sagst du denn nicht, dass du mein Spiegelbild bist? Dann hätte ich mir die Schmerzen sparen können.«
Sie rieb sich über die Nase und verkroche sich beleidigt zurück ins Bett.

(c) 2022, Marco Wittler

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