Die Meerhexe und der alte Seebär
Die Meerhexe konnte nicht schlafen. Schon seit Stunden lag sie wach in ihrem Bett und vergrub ihren Kopf unter dem großen Kissen. Trotzdem konnte sie den eindringenden Lärm nicht ignorieren.
Irgendwann war es ihr zu viel. Sie warf das Kissen in eine Ecke, stand auf und verließ das Haus. Der Ursprung des Lärms war schnell gefunden. Irgendwer saß auf einer großen Eisscholle die sich über dem Hexenhaus nur langsam hinweg bewegte. Sie schwamm hinauf und schwang sich mit Kraft auf das Eis. Vor sich entdeckte sie einen alten Eisbären der gemütlich vor sich hin schunkelte und dabei schrie.
»Was soll denn der Lärm? Warum schreist du so? Ich will schlafen.«
»Geschrei? Hast du was an den Ohren? Ich singe hier ein wunderschönes Lied.«
Die Meerhexe seufzte. Es machte keinen Sinn, mit dem Pelzigen zu diskutieren. Sie sprang zurück ins Wasser, wedelte mit ihrem Zauberstab und gab der Eisscholle damit einen kräftigen Schub. Ein paar Minuten später war es wieder ruhig.
(c) 2022, Marco Wittler
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