930. Mutanten auf dem Mond

Mutanten auf dem Mond

Mama hörte seit ein paar Minuten seltsame Geräusche aus dem Kinderzimmer. »Ich frage mich, was dort schon wieder stattfindet.«
Sie ging durch den Flur, öffnete leise die Zimmertür und warf einen Blick hinein. Ihre Tochter Emma stand mitten im Raum. Auf ihrem Kopf saß der Mülleimer, auf dem ein Gesicht aufgemalt war. An den Schultern hingen mehrere Stücke des alten Gartenschlauchs herab.
»Was spielst du denn da?«
Emma nahm den Eimer ab und blickte Mama ernst an. »Das ist kein Spiel. Wenn ich erstmal Astronautin bin und auf dem Mond lebe, werde ich eine Menge kosmische Strahlung abbekommen. Die kann mein Erbgut verändern und Mutationen auslösen. Mein Körper wird sich also verändern. Ich will gut vorbereitet sein und überlege mir jetzt schon, ob ich einen zweiten Kopf, einen dritten Arm oder jede Menge Tentakel haben will. Ich probiere einfach alles nacheinander aus.«
Emma setzte sich den Eimer zurück auf den Kopf und begann wieder mit den seltsamen Geräuschen.

(c) 2022,Marco Wittler

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