1027. Die kleine, bunte Fee

Die kleine, bunte Fee

»Nein, nein und nochmals nein.«
Die beiden Beamten der Feenpolizei zeigten auf ihre grauen Uniformen, die so wunderbar harmonisch zur grauen Welt passten. »In unserer Welt sind Farben nicht erlaubt. Du wirst sofort dieses bunte Kleid austauschen und die Farben aus dem Haar waschen. Das geht so nicht.«
Die kleine, bunte Fee sah die Polizisten grimmig an. »Ich bin so bunt geboren, weil mich meine Mama unter einem Regenbogen bekommen hat. Die Farben gehen nicht weg. Außerdem täte der Feenwelt ein wenig mehr Farbe ganz gut. Dafür werde ich jetzt sorgen. Ich habe es satt, mich immer vor euch Grauen verstecken zu müssen.«
Sie zog ihren Zauberstab, flog los und plumpste mit ihrem Po immer wieder auf die Blumen der nahen Wiese. Die grauen Knospen platzten auf und verteilten ihre bunten Pollen über die gesamte Feenwelt.
»Hör sofort auf damit.« Doch da war es bereits zu spät. Die sonst so grauen Feen wurden bunt und verspürten erstmals Freude in ihrem Leben.

(c) 2023, Marco Wittler

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