1169. Die Weihnachtsflocke

Die Weihnachtsflocke

Eine dunkle Wolke zog unbemerkt über den Nachthimmel hinweg, während unter ihr ein großer, schwerer Schlitten von acht Rentieren durch die Lüfte gezogen wurde. Immer wieder ertönte ein fröhliches Ho, ho, ho.
»Da ist er! Endlich ist er gekommen. Auf diesen Moment habe ich mein ganzes Leben lang gewartet. Ich muss ihn kennenlernen.«
Eine kleine, neugierige Schneeflocke löste sich aus der Wolke, ließ sich fallen und vom Wind sanft in Richtung des Schlittens tragen. Gekonnt wich sich zuerst ein paar Bäumen und anschließend des Rentieren aus. Beinahe wäre sie auf Rudolfs Nase gelandet. Doch dann sah sie ihn vor sich. »Santa Claus! Du bist es wirklich. Lass dich umarmen. Du bist mein größter Held.«
Sie stürzte sich auf den dicken, bärtigen Mann, landete in dessen Auge und zerschmolz überglücklich zu einem Wassertropfen.
»Autsch! Verdammt!« Santa Claus wischte sich über das Auge. »Für heute Nacht war kein Schnee gemeldet. Hätte ich doch nur meine Fliegerbrille aufgesetzt.«

(c) 2023, Marco Wittler

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*