336. Papa ist zu spät

Papa ist zu spät

Das Handy klingelte schon seit einer ganzen Weile immer wieder. Irgendwann schlug Papa endlich die Augen auf, blinzelte verschlafen und warf dann einen müden Blick auf das Display. Mama war am anderen Ende der Leitung.
»Ja?«, fragte Papa. »Was ist?«
Mama, die gerade ziemlich sauer war, antwortete ihm sofort.
»Was ist bei dir los? Hast du uns vergessen oder ist dir was passiert? Du wolltest uns in der Stadt abholen.«
Papa sah sich kurz um und wurde schließlich ganz rot im Gesicht.
»Tut mir wirklich leid. Die Katze hat sich auf meinen Schoß gelegt. Dann haben wir eine Weile gekuschelt und sind dann gemeinsam eingeschlafen. Du weißt ja, wie sie ist. Wenn sie es sich erstmal bei mir gemütlich macht, darf ich nicht mehr aufstehen.«
Mamas Stimme wurde wieder etwas freundlicher.
»Ach, du und deine Katze. Ihr seid mir schon ein verrücktes Pärchen.«
Papa nickte nur, was Mama aber nicht sehen konnte. Dann hob er die Katze vorsichtig hoch, legte sie zur Seite und fuhr in die Stadt.

(c) 2019, Marco Wittler

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