515. Flaschenpostbote Knut und der Fremde in der Nacht

Flaschenpostbote Knut und der Fremde in der Nacht

Flaschenpostbote Knut war schon sehr früh in der Dunkelheit unterwegs, um die Flaschenpost zu verteilen. Für seine alten Augen war das nicht einfach, denn er konnte ohne Licht kaum etwas erkennen. Was er aber sehr gut sah, war der große Schatten, der ihm folgte.
Knut bekam es mit der Angst zu tun und schwamm seine Tour schneller ab als üblich. Die Fremde Person verschwand aber nicht.
Der Flaschenpostbote verzweifelte, bangte um sein Leben. Schnell schwamm er auf eine Kreuzung zu und wollte sie mit Blick über die Schulter überqueren, als acht kräftige Arme nach ihm griffen.
»Nein! Lass mich los! Ich will noch nicht sterben.«
Am Ende der acht Arme wurde nun ein riesiger Krake sichtbar, der freundlich lächelte. »Wenn du so sehr an deinem Leben hängst, solltest du eine Straße nur dann überqueren, wenn du auch den Verkehr geachtet hast. Vor mir musst du keine Angst haben.«
Tatsächlich hätte beinahe ein Bus den Meermann überrollt.

(c) 2021, Marco Wittler


Bild: Nik Karlov auf Pixabay

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